
Ist Deutschland das teuerste Land Europas? Ein Faktencheck
In der öffentlichen Wahrnehmung gilt Deutschland oft als eines der teuersten Länder Europas – mit hohen Mieten, teurem Strom und steigenden Lebensmittelpreisen. Doch wie teuer ist das Leben hier wirklich im Vergleich zu anderen EU-Staaten?
1. Mieten – Platz 6 in der EU
Deutschland liegt bei den Mieten auf Platz 6. Besonders teuer ist Wohnen in Großstädten wie München, das laut der Plattform Numbeo zu den teuersten Städten Europas gehört. Noch teurer sind Städte in Luxemburg, Irland oder den Niederlanden.
2. Strompreise – Spitzenreiter
Beim Strompreis liegt Deutschland tatsächlich ganz vorne. Trotz zwischenzeitlicher Entlastungen durch Energiepreisbremsen zahlen deutsche Haushalte im EU-Vergleich mit am meisten – auch kaufkraftbereinigt.
3. Erdgas – Mittelfeld
Die Gaspreise sind in Deutschland zwar hoch, aber nicht an der Spitze. Länder wie Schweden oder die Niederlande haben noch höhere Preise. Dennoch bleibt Heizen ein großer Kostenfaktor.
4. Lebensmittel – überdurchschnittlich teuer
Auch beim Einkauf im Supermarkt müssen deutsche Verbraucher tief in die Tasche greifen. Deutschland liegt hier im oberen Drittel der EU, wenn auch nicht ganz an der Spitze. Besonders Fleisch, Milchprodukte und Brot sind teurer geworden.
5. Benzin – stark schwankend
Die Benzinpreise sind stark von geopolitischen Entwicklungen abhängig. Nach dem Israel-Iran-Konflikt stiegen die Preise erneut. Deutschland liegt hier im oberen Mittelfeld, aber nicht ganz oben.
Fazit: Teuer, aber nicht am teuersten
Deutschland ist in vielen Bereichen teuer, aber nicht das teuerste Land Europas. Besonders bei Strom und Mieten liegt es weit vorne, doch in anderen Bereichen wie Gas oder Benzin eher im Mittelfeld. Die Lebenshaltungskosten sind hoch, aber im europäischen Vergleich differenzierter zu betrachten.